Viele digitale Methoden im Bauwesen stecken noch in Kinderschuhen ¨C so ist zumindest das Bild, welches Planungsprozesse momentan nach au?en zeichnen. Viele Planungsschritte laufen nach vorgefertigten Prozessen ab, dabei sind gen¨¹gend digitale Methoden vorhanden, um das Bauwesen in das 21. Jahrhundert zu holen. Mehrere Beispiele hierf¨¹r wurden am 29.10.2020 in der Onlineveranstaltung ?HFTmeetsIBA: Digitaler Stadtzwilling und Simulationstools¡° von HFT- Forscherinnen und ¨C Forscher vorgestellt.
Die Kombination von k¨¹nstlicher Intelligenz mit einer schier unbegrenzten Rechenkapazit?t erlaubt es heutzutage, auch im Bereich Stadtentwicklung und Architektur v?llig neue Dienstleistungen und Planungen bildlich und dreidimensional darzustellen. Dazu geh?rt nicht nur die einfache Darstellung von Stadtplanungen, sondern vielmehr die Simulation von verschiedenen Situationen. Durch die Verkn¨¹pfung verschiedener Daten ist die Breite an Simulationen schier endlos und erm?glicht eine viele genauere Darstellung von Planungsprozessen.
So k?nnen zum Beispiel ¨¹ber Geodatensysteme Orte mit besonderem Entwicklungsbedarf identifiziert und anhand digitaler Zwillinge auf deren zuk¨¹nftigen Energiebedarf getestet werden. Die Algorithmen k¨¹nstlicher Intelligenz k?nnen aus einer Vielzahl an Konzepten die beste L?sung identifizieren und somit Planungsprozesse erleichtern.
Die HFT-Forschenden Prof. Dr. Volker Coors (Professor f¨¹r Informatik im Fachbereich Vermessung, Informatik und Mathematik), Prof. Dr. Ursula Vo? (Professorin f¨¹r Mathematik), David Offtermatt (Akademischer Mitarbeiter im Bereich KlimaEngineering) und Alexander Lee (Akademischer Mitarbeiter im Bereich Akustik) haben in Ihren Vortr?gen M?glichkeiten aufgezeigt, welche Simulationstools f¨¹r einen Stadtzwilling zur Verf¨¹gung stehen.
SimStadt ¨C eine Simulationsumgebung wird geschaffen
Prof. Dr. Volker Coors hat in seiner Pr?sentation ?3D-Stadtmodelle und energetische Simulation von Stadtquartieren¡° anhand von ?SimStadt¡° gezeigt, welche M?glichkeiten der Darstellung bereits erforscht und erarbeitet worden sind. SimStadt ist der Name einer an der HFT entwickelten urbanen Simulationsumgebung und eines gleichnamigen Projekts. SimStadt ist in der Lage, Daten einer realen st?dtebaulichen Situation oder eines Planungszustandes f¨¹r energetische Analysen von Geb?uden, Stadtquartieren, ganzer St?dte und sogar Regionen zu nutzen. Die Anwendungsszenarien reichen hierbei von der zeitlich hochaufgel?sten Simulation des Geb?udeheizw?rmebedarfs ¨¹ber Potenzialstudien f¨¹r Fotovoltaik bis hin zur Simulation von Geb?udesanierungs- und erneuerbaren Energieversorgungsszenarien.
?Mit unseren Ans?tzen schaffen wir es nicht nur, den Zeitaufwand bei der Vorbereitung der Daten f¨¹r die Simulation deutlich zu reduzieren, sondern wir schaffen auch eine Verbindung zu Smart Cities: eine interaktive und web-basierte Visualisierung macht die Ergebnisse einem breiteren Anwenderkreis verf¨¹gbar¡°, so Ursula Vo?.
Mit ihren Forschungen um Berechnungen zu Windstr?mungen kann sie beispielhaft aufzeigen, welchen Einfluss diese auf den Schadstofftransport, das urbane Mikroklima oder auf das Potenzial von Kleinwindkraftanalgen haben. Eine numerische Str?mungssimulation erm?glicht eine detaillierte Analyse solcher Str?mungen.
Und durch weitere vorgezogene kleinere Simulationen k?nnen schon einige Fragestellungen beantwortet werden, wie David Offtermatt ausf¨¹hrlich in seinem Beitrag ?Mikroklima und Au?enkomfort¡° gezeigt hat.
Einen wichtigen Beitrag hat auch Alexander Lee in seinem Vortrag ?L?rmkartierung und Schallfeldprognose¡° aufgezeigt: Laut einer Studie der europ?ischen Umweltbeh?rde (https://www.eea.europa.eu/publications/healthy-environment-healthy-lives) haben Luftverschmutzung und L?rmbelastung einen deutlichen Einfluss auf den Anstieg bei vorzeitigen Todesf?llen. Eine gesunde Umgebung sorgt also f¨¹r eine bessere Gesundheit des Menschen.
In einer anschlie?enden Diskussion mit den IBA27 GmbH - Mitarbeitenden Tobias Schiller (Kommunikation & Presse) und Sascha Rudolf (Architekt und Projektleiter) wurden m?gliche Zukunftsszenarien weiter betrachtet und ebenso weitergedacht.
Die n?chste Veranstaltung der Reihe HFTmeetsIBA findet am 19.11.2020 um 15.30 Uhr zum Thema Partizipatorische Planung wieder im reinen Onlineformat ab. Mehr Informationen hierzu und Anmeldung unter: https://eveeno.com/HFTmeetsIBA4
Veranstalterin der Reihe ?HFT meets IBA¡° ist das M4_LAB der HFT Stuttgart in Kooperation mit der Wirtschaftsf?rderung Region Stuttgart GmbH (WRS) und IBA¡¯27 GmbH. Das M4_LAB der HFT ist ein Transfervorhaben, das von der Bund-L?nder-Initiative ?Innovative Hochschule¡° gef?rdert wird.