Das erste Pr?senztreffen des europ?ischen Verbund-Forschungsprojektes DigiTwins4PEDs fand an der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart (HFT Stuttgart) statt. So diskutierten Mittwirkende aus Polen, ?sterreich, den Niederlanden und Deutschland Projektmeilensteine, Zwischenergebnisse und Strategien f¨¹r Positive-Energy-Districts (PEDs) in einem dreit?gigen Treffen von 19. bis 21 Februar 2024.
Ziel des Projekts ist es, die urbane Energietransformation in Richtung PEDs (Positiv Energy Districts) gemeinsam mit den B¨¹rger:innen voranzutreiben. Das Fallbeispiel ist das Stuttgarter Nordbahnhofviertel, das durch Stuttgart 21 und das Neubauprojekt im benachbarten Rosensteinviertel vor infrastrukturellen und sozialen Herausforderungen steht.
Projektmitglieder aus Polen, ?sterreich, den Niederlanden und Deutschland
Prof. Dr. Volker Coors und Rushikesh Padsala von der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart (HFT Stuttgart) hie?en die Teilnehmenden aus Polen, ?sterreich, den Niederlanden und Deutschland an der HFT Stuttgart herzlich willkommen. Das Projekt zielt darauf ab, Herausforderungen durch innovative Forschungsmethoden und partizipative Prozesse unter Einbeziehung von Interessengruppen und B¨¹rger:innen zu begegnen. Trotz vorhandener urbaner Energiesimulationswerkzeuge bleibt die Umsetzung der Energiewende auf kommunaler Ebene eine gro?e Herausforderung. In sogenannten Reallaboren (Living Labs) und Fallstudien werden B¨¹rger:innen beteiligt. Gemeinsam soll die Transformation im Energiebereich des Quartiers vorangetrieben werden und durch Co-Creation und Co-Learning gestaltet werden. Das Projekt wird Werkzeuge und Methoden f¨¹r Urbane Digitale Zwillinge (UDT) entwickeln, um B¨¹rger:innen eine aktive Teilnahme an der Energiewende und fundierte Entscheidungen zu erm?glichen.
Management von Daten, Forschung und B¨¹rgerbeteiligung
Zu Beginn des Treffens wurden die anstehenden Meilensteine der n?chsten drei bis sechs Monate besprochen. Dr. Ernst Gebetsroither-Geringer und Jan Peters-Anders vom Austrian Institute of Technology (AIT) leiteten Diskussionen zum Datenmanagementplan (DMP) und betonten dessen Bedeutung im Forschungsdatenmanagement des Projektes. Dr. Barbara Smetschka von der Universit?t f¨¹r Bodenkultur Wien (BOKU) pr?sentierte Strategien f¨¹r das Stakeholder-Mapping zur gemeinsamen Gestaltung von PEDs mit B¨¹rger:innenbeteiligung. Dar¨¹ber hinaus pr?sentierten Stanis?aw Biernat von InfoSolutions, Polen, und Dr. Pawe? Bogus?awski von der Universit?t f¨¹r Umwelt- und Lebenswissenschaften Wroc?aw (UPWr, Polen) die Entwicklung der Projektwebsite, des 3D-Stadtmodells von Wroc?aw und der urbanen digitalen Zwillingsplattform des Projekts. Es schloss sich eine rege Diskussion an ¨¹ber die technische Entwicklung des Energie-Simulationsdatenmodells und dessen Integration in die urbane digitale Plattform unter der Leitung von Dr. Giorgio Agugiaro von der Technischen Universit?t Delft (TU Delft).
Exkursion zum neuen Neckarpark Stuttgart
Am Exkursionstag zum neuen Neckarpark Stuttgart, geleitet von Loannis Papandreou von der Landeshauptstadt Stuttgart (STG), informierten sich die Teilnehmenden ¨¹ber energieeffiziente Strukturen. Auf dem 22 Hektar gro?en Gel?nde des ehemaligen G¨¹terbahnhofes Bad Cannstatt sind rund 450 Wohnungen, Hotels sowie verschiedene serviceorientierte und kommerzielle Einrichtungen mit einer nachhaltigen Energieversorgung geplant : Die Heizung und K¨¹hlung wird aus dem Abwasser gewonnen, wobei die Energie durch ein Niedertemperatur-Fernw?rmenetz unter Verwendung von W?rmetauschern und W?rmepumpen-Kaskaden genutzt wird.
Im Anschluss besuchte die Gruppe die Ausstellung des neuen Rosensteinviertels, welches n?rdlich des Stuttgarter Hauptbahnhofs in unmittelbarer N?he des Nordbahnhofviertels liegt. Dieses wird im Zuge des Bauprojekts Stuttgart 21 umgestaltet. Das Rosensteinviertel ist derzeit das gr??te geplante Bauprojekt in Stuttgart mit mehr als 5.000 geplanten Wohnungen. Im DigiTwins4PEDs-Projekt werden zwei zentrale Fragestellungen untersucht:
- Wie k?nnen das bestehende Nordbahnhofviertel und neue Bereiche des Rosensteinviertels zusammen f¨¹r die Zukunft entwickelt werden und eine nachhaltige Lebensgrundlage f¨¹r alle aktuellen und zuk¨¹nftigen Bewohner:innen bieten?
- Wie kann das Nordbahnhofviertel in Bezug auf Energie mit dem Rosensteinviertel verbunden werden?
Zusammenarbeit im Nordbahnhofviertel mit B¨¹rgerinnen und B¨¹rgern
Amando Reber von der HFT Stuttgart leitete die Diskussion zum Thema "Co-kreative Zusammenarbeit mit B¨¹rger:innen in Reallaboren (Living Labs)". Herr Reber stellte seine ersten Ideen zur Einrichtung eines Reallabors im Nordbahnhofviertel vor, um mit den B¨¹rger:innen in Interaktion zu treten. In den sp?teren Phasen des Projekts wird hierf¨¹r die Urbane Digitale Zwillingsplattform (UDT) verwendet. Dabei handelt es sich um die computergest¨¹tzte Vernetzung von Daten in einer Stadt, die als Planungs- und Entscheidungshilfe f¨¹r die Stadtplanung und zur Simulation von Energiewende-Szenarien dienen kann. Mithilfe der Plattform sollen gemeinsam mit den B¨¹rger:innen Energieflexibilisierungsstrategien im Rahmen des Reallabors entworfen werden. Die gesellschaftliche Auswirkung und die Nutzungspl?ne wurden anschlie?end von Amando Reber und Rushikesh Padsala skizziert. Weitere Beteiligte der HFT Stuttgart im Projekt sind ferner Prof. Dr. Christina Simon-Philipp, Professorin f¨¹r Stadtplanung und St?dtebau an der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart (HFT) und Leiterin des Zentrums f¨¹r Nachhaltige Stadtentwicklung, Professor Dr. Bastian Schr?ter (Nachhaltige Energietechnik), Max Haag (Gesch?ftsf¨¹hrer vom Zentrum f¨¹r Nachhaltige Energietechnik) und Marine Paichard (nationales und internationales Forschungsmanagement).
Zum Abschluss des dreit?gigen Treffens fokussierten sich die Teilnehmenden in einzelnen Sessions auf die technologische Entwicklung und die Stakeholder-Einbindung im DigiTwins4PEDs-Projekt. Die n?chsten Schritte in der weiteren Entwicklung technischer Energiesimulations- und Visualisierungstools f¨¹r das Projekt wurden geplant, um die Kr?fte f¨¹r die erfolgreiche Integration von Urban Digital Twins im Co-Creation-Prozess zu b¨¹ndeln. Dr. Giorgio Agugiaro (Technische Universit?t Delft) moderierte die Diskussion zur weiteren Entwicklung des Energie-Simulationsdatenmodells und dessen Integration in die urbane digitale Plattform.
Ein zweites Projekttreffen wurde f¨¹r September 2024 in Wien geplant, um die Energietransformation hin zu positiven Energie-Distrikten weiter voranzutreiben.
![[Bild: DigiTwins4PEDs]](/fileadmin/Dateien/Forschung/_processed_/a/5/csm_20240312_DigiTwin4Peds_Partner_Logos.pptx_5766973e9d.png)