Was macht eigentlich die Forschung an der Hochschule f¨¹r Technik Stuttgart? Sehr viel! Und das m?chten wir auch zeigen. H?chste Zeit also f¨¹r ein Magazin, das geballtes Forschungswissen gut verst?ndlich verpackt. Mit dem Wissenschaftsmagazin ?metropol? der HFT Stuttgart ist genau das stilvoll gelungen.

Bereits in der ersten Ausgabe geht es um ein allt?gliches und brandaktuelles Thema: Wie geht Energiewende? Am Beispiel der Gemeinde W¨¹stenrot wird dies anschaulich dargestellt. Eine kleine Gemeinde bei Heilbronn beschloss vor ¨¹ber 10 Jahren die Energiewende in ihrem Ort selbst in die Hand zu nehmen und suchte hierf¨¹r einen starken Partner. Diesen fand sie mit der HFT Stuttgart. In Form von mehreren Projekten seit dem Jahr 2010 wurde die Gemeinde Schritt f¨¹r Schritt in eine Plus-Energie Gemeinde umgewandelt. Die Gemeinde produziert also inzwischen mehr Energie, als sie eigentlich selbst ben?tigt. Sie speist ihre ¨¹bersch¨¹ssige Energie sogar wieder in das System ein. Ein Ziel, von dem viele gr??ere St?dte und Gemeinden nur tr?umen k?nnen.

 

Wie geht Energiewende?

?Alles beginnt auf einer gr¨¹nen Wiese¡°, so startet nicht nur der Hauptartikel im Magazin, sondern auch das Projekt in der Gemeinde W¨¹stenrot. Besser gesagt: Darunter. Und zwar in Form von Agrothermie. Rohre ¨C tief im Erdreich vergraben ¨C f¨¹hren von genau dieser Wiese in eine angrenzende Siedlung. Warum? Die Technologie nutzt die Erdw?rme des Bodens und versorgt damit die Wohnh?user in der Siedlung. Das bedeutet: Im Winter liefert es W?rme und an hei?en Sommertagen K¨¹hlung. Vor 10 Jahren war diese Form der Energieversorgung noch komplett neu und unerforscht. Es gab keine Erfahrungswerte.

Die K?pfe hinter dieser Idee sind Dr. Dirk Pietruschka, Leiter des Zentrums f¨¹r nachhaltige Energietechnik an der HFT Stuttgart und Thomas L?ffelhardt, Technischer Leiter des Bereichs Bauen und Energie der Gemeinde W¨¹stenrot. Ein paar Jahre zuvor, da kannten sich die beiden noch gar nicht, keimte in netter Runde im ?Billardst¨¹ble Greuthof¡° in W¨¹stenrot bei L?ffelhardt und seinem Gegen¨¹ber ¨C Dirk Storz, Gesch?ftsf¨¹hrer der Firma ?die Erneuerbaren¡° ¨C die Vision auf: W¨¹stenrot wird unabh?ngig und soll bis zum Jahr 2020 Plusenergie-Gemeinde werden. Bei einer Veranstaltung im Rahmen der ?Energetikom¡° lernten sie Dirk Pietruschka kennen, der nicht nur Fachwissen, sondern gleich die passende Idee in Form von Agrothermie mitbringt. Die Zusammenarbeit nimmt ihren Anfang. ?Bevor wir loslegen konnten, mussten wir zuerst den Gemeinderat ¨¹berzeugen. Gemeinsam haben wir ihn daf¨¹r gewonnen, dass der Ort in eine Technologie investiert, die noch nicht erprobt war¡°, so L?ffelhardt. Doch es blieb nicht nur bei der Plusenergie-Siedlung. Im letzten Jahrzehnt hat die Gemeinde gemeinsam mit den Forschenden der HFT Stuttgart f¨¹nf gro?e Forschungsprojekte initiiert und gemeistert.

Eine komplette Gemeinde wird zum Forschungsfeld f¨¹r verschiedene Disziplinen

Momentan sind die Felder Akzeptanz- und Mobilit?tsforschung sehr gefragt in W¨¹stenrot, denn Energiewende bedeutet nicht nur einen Wandel in der Energieversorgung, sondern auch in Bereichen wie der eigenen Mobilit?t. So wird u.a. das Mobilit?tsverhalten der Menschen in W¨¹stenrot untersucht mit dem Ziel zu erkennen, wo genau Ladestationen f¨¹r E-Autos installiert oder wie ein bidirektionales Ladesystem am besten implementiert werden kann. Bei diesem System dienen E-Autos als Zwischenspeicher und werden mit dem Hausstrom gekoppelt. Damit es nicht zu einem Zusammenbruch des Netzes kommt, muss beispielsweise analysiert werden, wann eine Aufladung am besten w?re. Hinzu kommt Idee eines Car-Sharings in W¨¹stenrot. Ein nachhaltiges und wichtiges Bed¨¹rfnis, denn viele Autos stehen tagelang ungenutzt in der Auffahrt oder an der Stra?e. Warum nicht einfach E-Autos teilen und somit einen Teil zur Energiewende beitragen? Die Idee kommt gut an und mehrere anliegende Gemeinden beteiligen sich an diesem Projekt. Man sieht also, dass es nach wie vor interessant bleibt in W¨¹stenrot und noch viele Ideen verwirklicht werden m?chten.

 

Geballtes Wissen vereint im Wissenschaftsmagazin ?metropol?

Ein solches Gesp¨¹r f¨¹r Klimakompetenz und Nachhaltigkeit ist nicht selbstverst?ndlich ¨C insbesondere f¨¹r eine kleine Gemeinde. Es verwundert also nicht, dass inzwischen Menschen aus der ganzen Welt, z.B. China, Karibik und der USA, nach W¨¹stenrot pilgern und sich dar¨¹ber informieren, was eine kleine Gemeinde mit viel Mut und Elan gemeinsam mit der Bev?lkerung geschafft hat. Die komplette Story zu diesem einzigartigen Projekt ist nachzulesen in der ersten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins ?metropol? der HFT Stuttgart.

Sie m?chten lieber ein Magazin in der Hand halten? Bitte schicken Sie eine E-Mail an: uta.bronner(at)hft-stuttgart.de

Hier geht es zur Onlinefassung:

Das Wissenschaftsmagazin metropol der HFT Stuttgart

Ver?ffentlichungsdatum: 17. November 2022
Von Janina Adamo-Bornowksi (janina.adamo-bornowski@hft-stuttgart.de) , Christine Kraus (christine.kraus@hft-stuttgart.de)