Ein Team der Hochschulen Konstanz, Stuttgart und Karlsruhe hat es sich gemeinsam mit proHolz Baden-W¨¹rttemberg zur Aufgabe gemacht, die Betonschalungen der Baustelle des neuen Hauptbahnhofs in Stuttgart einem neuen Verwendungszweck zuzuf¨¹hren. Im Rahmen des Forschungsprojekts ?Stuttgart 210 weiterdenken ¨C weiterbauen!¡° werden M?glichkeiten zur Wiederverwendung der Betonschalungen untersucht und anschlie?end in verschiedenen Reallaboren umgesetzt.
![[Bild: Achim Birnbaum]](/fileadmin/Dateien/Architektur-Gestaltung/_processed_/1/d/csm_S210-Halle_dac9c1db23.jpg)
Der neue unterirdische Durchgangsbahnhof in Stuttgart ist das Herzst¨¹ck des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm. F¨¹r den Bau seiner einzigartigen Dachkonstruktion aus 28 Kelchst¨¹tzen werden komplexe Betonschalungen aus Brettsperrholz verwendet. Teile der Schalungen werden nach ihrem Einsatz zu Holzfaserd?mmstoff umgewandelt, der Rest wird einer thermischen Verwertung zugef¨¹hrt. Das Volumen aller Schalungselemente bel?uft sich netto auf ca. 5.000 m? Brettsperrholz ¨C ein gro?es und bisher ungenutztes Potenzial.
Ein interdisziplin?res Team aus Architekten und Ingenieuren der beteiligten Hochschulen HTWG Konstanz, HFT Stuttgart und HKA Karlsruhe zeigt mit den Projektpartnern proHolzBW, Z?BLIN Timber GmbH und Ed. Z¨¹blin AG in seinem Forschungsprojekt Re-Use-Optionen zur Wiederverwendung der Schalungselemente als Bauteile auf.
Zukunftsstrategien zur hochwertigen Nutzung von Abbruch- bzw. Abfallmaterial sowie eine Sensibilisierung f¨¹r die Adaption von Entwurfsentscheidungen an bestehende Ressourcen z?hlen zu den erkl?rten Zielen des Projekts. Statt den Materialbedarf an vorgegebene Entw¨¹rfe anzupassen, sollte sich aus der Sicht der Forscher:innen der Entwurfsprozess an den vorhandenen Ressourcen orientieren. F¨¹r verschiedene Entw¨¹rfe werden funktionale, gestalterische, konstruktive und tragwerksplanerische M?glichkeiten ermittelt, ein ?kobilanzierungsverfahren f¨¹r Re-Use-Baukomponenten entwickelt und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen f¨¹r 1:1-Anwendungen erforscht.
Das Projekt wird vom Ministerium f¨¹r l?ndlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-W¨¹rttemberg (MLR) im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-W¨¹rttemberg finanziert. proHolzBW ¨¹bernimmt die ?ffentlichkeitsarbeit und Koordination. Die Firma Z?BLIN Timber GmbH und Ed. Z¨¹blin AG, von der die Schalungselemente hergestellt wurden, unterst¨¹tzt das Forschungsprojekt als Praxispartner, indem sie die digitalen Abbundpl?ne zur Verf¨¹gung stellt.
Von der Fakult?t Architektur und Gestaltung ist Prof. Andreas Kretzer mit den Themen Grundlagenermittlung, Darstellung der Forschungsinhalte und der Bearbeitung entwurflicher Themen am Forschungsprojekt beteiligt. Nach dem Abschluss im Jahr 2024 werden die Ergebnisse in einer Ausstellung der ?ffentlichkeit pr?sentiert.
Weitere Informationen finden Sie hier:
![[Bild: Andreas Kretzer]](/fileadmin/Dateien/Architektur-Gestaltung/_processed_/a/5/csm_S210-Schalungselemente_86ec05dee8.jpg)
![[Bild: HTWG Konstanz]](/fileadmin/Dateien/Architektur-Gestaltung/_processed_/3/csm_S210-Raum_442256eca1.jpg)
Prof. Andreas Kretzer
Die verf¨¹gbaren Betonschalungen sind aufgrund ihrer spezifischen geometrischen Form zwar Sonderf?lle, durch ihren Einsatz in verschiedenen Reallaboren versuchen wir jedoch ¨¹bertragbare Erkenntnisse ¨¹ber die fr¨¹hzeitige Ber¨¹cksichtigung einer sp?teren Weiterverwendung tempor?r genutzter Elemente als Bauteile und die damit verbundenen baurechtlichen Fragestellungen zu gewinnen.
![[Bild: HTWG Konstanz]](/fileadmin/Dateien/Architektur-Gestaltung/_processed_/1/b/csm_S210-Schale_f6247384ec.jpg)
![[Bild: Andreas Kretzer]](/fileadmin/Dateien/Architektur-Gestaltung/_processed_/c/4/csm_S210-Poster_17215bc25f.jpg)