Wissen Sie, was ein Mehrfach-Kamerasystem im Tiefflieger aufnimmt, was ein Mixed-Reality Bauhelm kann oder wie K¨¹nstliche Intelligenz die Neustrukturierung der Geometrie- und Geoinformationsdaten einer gesamten Betriebs-Infrastruktur unterst¨¹tzt?
Antworten auf diese und noch viele andere solch spannenden Fragestellungen lieferten die ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den im ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·studiengang Vermessung und Geoinformatik mit den Vortr?gen zu ihren ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·arbeiten.

Dieses Ideenpotential l?sst sich auch die Wirtschaft nicht entgehen ¨C entsprechend hoch war das Interesse von Praxisvertretern bei der Pr?sentation der diesj?hrigen Abschlussarbeiten. Die ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·arbeiten werden oftmals durch Betreuerinnen und Betreuer aus der freien Wirtschaft unterst¨¹tzt und durchlaufen damit thematisch eine entsprechende Praxistauglichkeit.

Vermessungs-Drohne vs. Tiefflieger?

Die Eignung von Fl¨¹gen mit Vermessungsdrohnen f¨¹r unterschiedliche Anwendungen war in diesem Jahr Thema einiger Abschlussarbeiten, da der Bedarf an hochaufl?senden Luftbildern zur Vermessung und Inspektion, beispielsweise von Leitungen oder Br¨¹cken, hoch ist. F¨¹r diese Arbeiten kam auch ein neu entwickelter LIDAR-Sensor (?3D-Laserscanner¡°) f¨¹r Drohnen zum Einsatz und wurde getestet. Aktuell werden etwa 79% der kommerziell genutzten Drohnen in diesen typischen Anwendungsgebieten der Vermessung und Geoinformatik eingesetzt (Quelle: VUL-Marktstudie von Drone Industry Insights Oktober 2018).

Bei gr??eren Messgebieten kommen die Drohnen allerdings oftmals an ihre Grenzen und werden durch Bildfl¨¹ge von Flugzeugen abgel?st. So erschloss sich f¨¹r eine Abschlussarbeit folgende Frage: Wie tief kann man mit einer Cessna und einer neuen, speziellen Bildflugkamera fliegen, um trotzdem f¨¹r die Vermessung verwertbare Bilder zu bekommen? Dieser Vorgang ist insofern anspruchsvoll, als dass die eingebaute Bildflugkamera eigentlich aus mehreren Kameras besteht, wodurch es neben der bekannten Bewegungsunsch?rfe auch zu weiteren physikalische Effekten wie spektralen Verschiebungen kommen kann. Am Ende zeigte sich, dass mit modernster Bildverarbeitungssoftware und Know-how (zivile) Luftbilder aus einem Flugzeug mit der vermutlich weltweit h?chsten Aufl?sung von circa 1cm m?glich sind!

High-Tech-Bauhelm

Auch wenn Drohnen ein Sinnbild f¨¹r moderne Technologie darstellen, so ist HighTech im Bereich Vermessung und Geoinformatik nicht nur in der Luft zu finden. Auch Baustellen aller Arten von Bauwerken werden zunehmend digitaler. Ausger¨¹stet mit einem Bauhelm + HoloLens-Brille kann man sich mittlerweile auf Baustellen so bewegen, dass die sp?ter realen Geb?ude automatisch vermessen werden und sich f¨¹r die Planung als Mixed Reality darstellen lassen. So kann man geplante W?nde eines Bauwerks darstellen und kontrollieren bevor diese errichten sind. Durch Vernetzung mehrerer solcher High-Tech Bauhelme kann der Baufortschritt dann auch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, mit der Planung verglichen und ggfs. sofort korrigiert werden. Was sich nach Zukunft anh?rt ist in der Vermessung bereits spannende Realit?t!

Der HighTech Bauhelm der HFT Stuttgart wurde von ±Ø²©ÓéÀÖ,±È²©ÓéÀÖÍøÖ·den genutzt, um f¨¹r die Abschlussarbeit die Messergebnisse zu untersuchen, die durch die photogrammetrische Sensoren der HoloLens-Brille bei der dreidimensionalen Erfassung der Umgebung erfasst wurden.

K¨¹nstliche Intelligenz

Um mit modernsten Ger?ten geplante Bauwerke komplett zu erfassen bedarf es das umfassende, intelligente Datenmanagement der Geoinformatik. Auch dieses Thema wurde durch eine Abschlussarbeit beleuchtet. Als Praxisobjekt diente ein Industriebetrieb. Mit Hilfe von Funktionen der K¨¹nstlichen Intelligenz (KI) gelang es, ein Umwandlungskonzept zu entwickeln, dass die umfangreichen Geometrie- und Geoinformationsdaten der gesamten Betriebs-Infrastruktur f¨¹r die neuen Datenstrukturen und Anforderungen im Building Information Modelling (BIM) anpasste. Eine Mammutaufgabe.

Ver?ffentlichungsdatum: 23. M?rz 2021
Von Katrin Fuchs & J?rg Hepperle (vermessung@hft-stuttgart.de)